Menü
17.10.19 –
Energiesparen und die Umstellung der Energieerzeugung auf erneuerbare Energien sind die zentralen Säulen der Energiewende mit dem Ziel, die Klimaziele, zu denen sich die Bundesregierung international verpflichtet hat, zu erreichen. Eine Vielzahl technischer Lösungen wie Windkraft, Photovoltaik, energiesparende Gebäudetechnik und Wärmedämmung, um nur einige zu nennen, stehen seit vielen Jahren zur Verfügung. Wir könnten schon viel weiter mit der Energiewende sein, wenn nicht die Bremser, die ihr Geld weiterhin mit alten Technologien basierend auf fossilen Energien verdienen wollen, so viel Einfluss in der Politik hätten. Aus Mühlhausen, bisher nicht gerade Vorreiter in Sachen Energiewende, kommen jetzt zwei gute Nachrichten:
Die Gemeinde Mühlhausen lässt weitere 206 von insgesamt ca. 1400 Straßenbeleuchtungsanlagen zum Angebotspreis von rund 118.000 EUR auf stromsparende LED Technik umrüsten. Zusammen mit den bereits im Jahr 2017 umgerüsteten 500 Leuchten ergibt dies eine Umrüstungsquote von 50%. Aus Sicht der Grünen im Gemeinderat könnten wir mit der Umrüstung auf LED Technik schon viel weiter sein. Das aktuelle Vorgehen der Gemeindeverwaltung basiert auf einem demokratischen Kompromiss im Gemeinderat zwischen denen, die eher abwartend auf weitere Preissenkungen und zukünftige Förderprogramme hoffen und denen, die möglichst schnell umrüsten wollen, um mit der modernen Technologie Strom und Geld einzusparen. Fakt ist, dass die Einzelpreise des aktuellen Angebotes sich nur geringfügig vom Angebot aus 2017 unterscheiden. Das Abwarten seit 2017 hat also nichts gebracht, stattdessen ging wertvolle Zeit beim Thema Klimaschutz verloren. Immerhin hoffen wir, dass innerhalb der aktuellen Wahlperiode des Gemeinderates das Thema Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED Technik abgeschlossen werden wird.
Beim Thema Photovoltaik ist es Bürgermeister Jens Spanberger und der Gemeindeverwaltung gelungen, einen Investor zu finden, der auf den Dächern des neugebauten Bauhofes eine große Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 165 kWp errichten möchte. Als Dachmiete wird der Investor, die Fa. Wircon GmbH aus Waghäusel, der Gemeinde Mühlhausen eine kleinere Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 9,69 kWp im Wert von 14.095 EUR unentgeltlich überlassen. Mit dem produzierten Strom der Anlage wird der Bauhof einen Teil seines Stromverbrauchs decken können. Über die Laufzeit von 20 Jahren ergeben sich durch den Eigenverbrauch Einsparungen in Höhe von rund 40.000 EUR. Die Kosten von ca. 11.000 EUR für die Erweiterung des Hausanschlusses von 68 kW auf 128 kW trägt ebenfalls die Wircon GmbH. Für die Grünen im Gemeinderat klingt dies nach einem guten Geschäft für die Gemeinde, denn die aktuellen Bedingungen des Energieeinspeisegesetzes (EEG) lassen Investoren nicht gerade Schlage stehen, um auf fremden Dächern Photovoltaikanlagen zu errichten, wie die Absage der AVR zeigt. Die AVR betreibt auf dem Dach des Tairnbacher Dorfladens und auf dem Rettigheimer Kindergarten Arche zwei Photovoltaikanlagen.
Für Besitzer von Immobilien sei hier noch kurz darauf hingewiesen: Photovoltaikanlagen sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für Ihren Geldbeutel, denn bis zu einer Leistung von 10 kWh sind Anlagen von der EEG-Umlage befreit. Jede selbstverbrauchte Kilowattstunde Strom bringt Ihnen je nach Stromtarif ca. 0,30 Euro Ersparnis ein. Den überschüssigen Strom, den Sie nicht selbst verbrauchen können, verkaufen Sie aktuell zu rund 0,10 Euro pro kWh Einspeisevergütung. Fragen Sie ihren Elektroinstallateur. Es lohnt sich!
Kategorie
2019 | Bauen & Planen | Energie | Gemeinderat