Wir brauchen andere Konzepte und Ideen!

Wir setzen uns für eine Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und dessen optimale Vernetzung mit anderen Verkehrsträgern ein. Die ist bisher mit der zusätzlichen Buslinie 702/704 über Rettigheim zwar teuer, die Busse erreichen aber nur zu den morgendlichen Hauptverkehrszeiten zuverlässig die Zugverbindungen nach Heidelberg und Karlsruhe.

Ab 9:13 Uhr erreicht man als Rettigheimer Kunde die S-Bahn nach Heidelberg in aller Regel nicht, da die Busse nicht so pünktlich sind (je nach Ampelphase Uhlandhöhe), dass die vorgesehenen 2 Minuten Übergangszeit von Bus 702 durch die Unterführung auf Bahnsteig 2 zur S3 nach Heidelberg zuverlässig ausreichend sind. S-Bahnen warten nicht! Eine halbe Stunde Wartezeit am sparsam ausgestatteten Bahnhof Rot-Malsch muss in Kauf genommen und vor allem in die persönliche Reisezeit eingeplant werden.

Noch kurioser sind die offiziell angegeben Busverbindungen aus Rettigheim nach Heidelberg um 16:16 Uhr, 17:16 Uhr, 18:16 Uhr und 19:16 Uhr. Hier muss man von Rettigheim aus erst mit der Linie 704 nach Mühlhausen, Speyrer Strasse, fahren um dann, nach 14 Minuten Wartezeit, den direkten Bus der Linie 702, ohne Umweg über Rettigheim, zum Bahnhof nehmen zu können.

Will man um 16:53 Uhr in Richtung Heidelberg, dann wird man mit der Buslinie 705 über Wiesloch nach Heidelberg geschickt, da dies immer noch schneller ist als die „direkte“ Verbindung über den Bahnhof Rot-Malsch, an dem man wieder 29 Minuten auf den nächsten Zug warten müsste.

Wer ganz viel Zeit hat, der kann auch mit der Linie 705 in Malsch spazieren fahren um auf die Bahn nach Heidelberg zu kommen.

Für die Bürger in Rettigheim ist es sehr sportlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln ab dem späten Vormittag nach Heidelberg zu kommen.

Völlig unverständlich sind die Buslinien, die am Nachmittag durch das Industriegebiet am Bahnhof Rot-Malsch fahren obwohl weder die Gemeinde Malsch noch die Gemeinde St. Leon-Rot sich an den Kosten der Buslinie 704 beteiligen. Die Busse erreichen durch diese Umwegfahrt exakt eine Minute nach Abfahrt des Zuges nach Heidelberg den Bahnhof. Die Zahl der Fahrgäste ist hier sehr übersichtlich. Fahrgäste aus dem Industriegebiet die die Bahn nutzen kommen zu Fuß oder mit dem Bus der Linie 719, die ebenfalls durchs Industriegebiet fährt, aber sowohl den Zug nach Karlsruhe als auch den Zug nach Heidelberg erreicht.

Somit ist trotz der Investition der Gemeinde Mühlhausen der ÖPNV für Rettigheim keine wirkliche Alternative und Privatauto oder Eltern- und Privattaxi ist angesagt um eine vernünftige Zuganbindung nach Heidelberg oder Bruchsal zu gewährleisten.

Zudem endet der Busverkehr um 19:30 Uhr, so dass eine Nutzung des ÖPNV für Angestellte des Einzelhandels, der Kliniken und Schichtarbeiter anderer Betriebe sowie Studenten mit Abendveranstaltungen keine Alternative ist.

Die offiziell angegebene Alternative um später nachhause zu kommen wäre, mit der Bahn nach Bahnhof Wiesloch-Walldorf, von dort mit dem Bus zum Schillerplatz und wer Glück hat findet das bestellte Ruftaxi, das ihn nach Mühlhausen bringt.

Betrachtet man außerdem die Klagen der Bürger in Tairnbach über die fehlende Anbindung der Linie 702 in Balzfeld zum Anschluss nach Sinsheim so gibt es hier, wie in Rettigheim, ebenfalls dringend Optimierungsbedarf um den ÖPNV kundenfreundlicher und attraktiver zu gestalten.

Leider wurde auch die Buslinie 705 dahingehend beschnitten, dass die Haltestelle „Penny“ in Malsch nur noch Samstags bedient wird. Wer einen Verwandten in Malsch im Seniorenheim besuchen möchte oder bei Penny einkaufen will, kann dies mit dem ÖPNV nur noch Samstags und nur für kurze Zeit zwischen 7:53 Uhr und 13:53 Uhr tun, denn die Busverbindungen sind nur stündlich und enden um 13:53 Uhr (letzter Bus von Malsch nach Rettigheim). Ein Besuch im Seniorenheim Malsch ist am Wochenende nur mit Privat-Verkehrsmitteln, Einkaufen mit dem ÖPNV nur in Mühlhausen möglich.

Ab Samstag nachmittag bis Montag früh sind Tairnbach und Rettigheim mit dem Bus gar nicht erreichbar. Da nützt es nicht viel, dass die S-Bahnen inzwischen auch am Sonntag im 30 Minuten Takt fahren. Wenn ich Zug fahren will, muss ich mich trotzdem ins Auto setzen, um an den Bahnhof zu kommen.

Ziel muss es sein, die für den ÖPNV eingesetzten Gelder auch zielführend einzusetzen.

Wir wollen die Attraktivität des ÖPNV durch folgende Maßnahmen steigern:

  • Optimale Taktung des Busverkehrs an die Züge in Richtung Heidelberg und Karlsruhe
  • Verbesserung des Busangebots in Randzeiten
  • Zuverlässige Ruftaxis abends und am Wochenende
  • Einführen einer Verkehrssteuerung wie z.B., Ampeln und Anzeigetafeln zur Verfolgung der Fahrzeuge (wann kommt mein Bus?)
  • Fahrgastunterstände an allen Haltestellen
  • Anpassung des Tarifübergang zwischen VRN und KVV

 

Ein erster Schritt, um Tarifgrenzen zwischen Verkehrsverbünden zu überwinden und damit die Attraktivität des ÖPNV zu steigern, ist der vom Grünen Landesverkehrsminister Winfried Hermann eingeführte BW-Tarif, der bis 2021 laut Verkehrsministerium auch auf Zeitkarten für verbundübergreifende Fahrten ausgeweitet werden soll.

Ergänzend zum ÖPNV ist Carsharing auch im ländlichen Raum ein wichtiges Angebot, um Zweitwagen & Co überflüssig zu machen und somit den öffentlichen Parkraum zu entlasten. Zum Beispiel gibt es in unserer Nachbargemeinde Östringen Carsharing Standorte, siehe https://www.zeozweifrei-unterwegs.de/